Aus für Amalgam: Ein neuer Zahn der Zeit
Die Minamata-Konvention und ihre Auswirkungen auf die Zahnmedizin
Am 1. Januar 2025 geht in der Europäischen Union eine Ära zu Ende: Die Verwendung von Amalgam in der Zahnmedizin wird bis auf wenige Ausnahmen verboten. Dieses Verbot ist Teil der Umsetzung der Minamata-Konvention, einem internationalen Abkommen zum Schutz der menschlichen Gesundheit und der Umwelt vor den schädlichen Auswirkungen von Quecksilber.
Als Folge dieser Konvention wurde Amalgam in vielen Bereichen verboten. Anstelle eines vollständigen Verbots wurde der Zahnmedizin jedoch eine „Auslaufphase“ eingeräumt, in der Amalgam in begrenztem Rahmen weiterverwendet werden durfte. Bereits seit Juli 2018 verbietet das europäische Recht die Verwendung von Amalgam bei Kindern unter 15 Jahren sowie bei schwangeren und stillenden Frauen.
Warum Amalgam verboten wird
Amalgam, eine Legierung aus Quecksilber und anderen Metallen, wird seit über 100 Jahren in der Zahnmedizin als Füllungsmaterial verwendet. Das Material gilt als langlebig und kostengünstig.
Das EU-Parlament begründet das Verbot von Amalgam in Zahnfüllungen mit den Gefahren für die Umwelt und die menschliche Gesundheit. Denn der Hauptbestandteil Quecksilber ist ein hochgiftiges Schwermetall. Quecksilber greift beispielsweise die Nerven an, was zu Schlafstörungen, Depressionen, chronischen Kopfschmerzen und Müdigkeit führen kann. Beim Legen und Entfernen von Amalgamfüllungen oder durch natürlichen Verschleiß können kleinste Quecksilberpartikel freigesetzt werden und über den Mund in den Körper gelangen. In der Regel ist die Quecksilberbelastung durch Amalgamfüllungen gering. Laut Expert:innen nimmt man durch Amalgam-Zahnfüllungen Quecksilber in ungefähr der gleichen Menge auf wie über die Nahrung, die nachweislich als unbedenklich gilt. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts gibt es bisher keine wissenschaftlichen Belege dafür, dass Amalgamfüllungen bestimmte Krankheiten auslösen. Es bestehe jedoch ein Restrisiko, da nicht genügend wissenschaftliche Daten vorliegen.
Alternativen zu Amalgam: Eine Herausforderung
Nach Angaben des Präsidenten der Bundeszahnärztekammer bestand in den letzten Jahren nur noch jede 33. Zahnfüllung aus Amalgam. Patient:innen bevorzugen moderne Füllungsmaterialien wie Komposite, die hohe ästhetische Ansprüche erfüllen. Dennoch ist Amalgam bislang das einzige Material, das von den gesetzlichen Krankenkassen komplett bezahlt wird. Vor dem europaweiten Verbot von Dentalamalgam haben sich daher die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) und der GKV-Spitzenverband auf eine Neuregelung verständigt. Mit der erreichten Neuregelung ist als grundlegende Kassenleistung im Seitenzahnbereich die Versorgung mit sogenannten selbstadhäsiven Materialien ohne Zuzahlung der Versicherten möglich, in Ausnahmefällen können auch Bulkfill-Komposite eingesetzt werden.
Derzeit gibt es kein Material, das die gleichen Eigenschaften wie Amalgam aufweist. Alternative Füllungsmaterialien sollten jedoch schnell und einfach zu verarbeiten sein, in einem Schritt eingebracht werden können, gute physikalische Eigenschaften bieten und kariostatisch wirken. Neben diesen Amalgam-typischen Eigenschaften sind die Fähigkeit der Selbstadhäsion und Ästhetik wünschenswert.
Alternativen zu Amalgam: Ein Überblick
Zahnfarbene Restaurationsmaterialien wurden erstmals in den 1960er Jahren eingesetzt. Damals noch in Form von dualhärtenden Komposit-Systemen. Durch intensive Forschung und Entwicklung in den letzten 50 Jahren wurden neue Materialien entwickelt, die viele der anfänglichen Einschränkungen überwunden haben.
Trotz aller Fortschritte ist die Polymerisationsschrumpfung ein Problem geblieben. Der durch die Schrumpfung verursachte physikalische Stress führt zu Zugkräften auf die Adhäsivschicht, die sich im schlimmsten Fall vollständig vom Zahn lösen kann. Die Folge können Mikroleckagen sein, die wiederum eine mögliche Ursache für Sekundärkaries und Sensitivitäten sind.
3M™ Filtek™ One Bulk Fill: Ihre erste Wahl, um Zeit zu sparen
Fließfähige Bulk Fill-Komposite waren wohl die ersten verfügbaren Materialien, die in gewisser Weise eine Stressreduktion anstrebten. Rund zehn Jahre nach ihrer Einführung haben Bulk Fill-Komposite tatsächlich ihren Platz in der Zahnheilkunde gefunden und sie werden von vielen Zahnärzt:innen als Liner und Füllungsmaterial in schwer restaurierbaren Seitenzahnkavitäten sehr geschätzt.
Seit seiner Einführung im Jahr 2017 zeichnet sich das Füllungsmaterial 3M™ Filtek™ One Bulk Fill durch seine hohe Festigkeit und einfache Verarbeitung aus. Dank verschiedener bahnbrechender Innovationen lässt es sich schnell und einfach in Kavitäten einbringen und ermöglicht eine effiziente Füllungstherapie in einem Schritt.
Filtek™ One Bulk Fill härtet in Schichtstärken von bis zu 4 mm in Kavitäten der Klasse I und bis zu 5 mm in Kavitäten der Klasse II sicher aus, ohne die Ästhetik zu beeinträchtigen. Die 3M™ Nanotechnologie von 3M™ Filtek™ One Bulk Fill Komposit bietet hervorragende Festigkeit und geringen Verschleiß für eine dauerhafte und verbesserte Ästhetik im Seitenzahnbereich.
3M™ Filtek™ One Bulk Fill Restaurationsmaterial: Ihre Vorteile
- Schnelle und einfache Bulk Fill Komposit-Applikation bis zu 5 mm in nur einem Schritt – keine Deckschicht erforderlich
- Verbesserte Opazität für eine überzeugendere Ästhetik
- Innovative Monomere reduzieren den Schrumpfungsstress und ermöglichen ein Aushärtetiefe bis zu 5 mm
- Hervorragende Anpassung, Handhabung und Adaption
- Die ECHTE Nanotechnologie von 3M bietet eine überlegene Verschleißfestigkeit sowie hervorragende Glanzbeständigkeit
3M™ Ketac™ Universal Aplicap™ Glasionomer Füllungsmaterial
Obwohl Bulk Fill Materialien viele Kriterien einer geeigneten Amalgam-Alternative erfüllen, gibt es Situationen, in denen Komposit-Füllungsmaterialien nicht die richtige Wahl sind. In solchen Situationen ist ein Glasionomer-Füllungsmaterial die nächstbeste Wahl.
Das 3M™ Ketac™ Universal Glasionomer ermöglicht voll abrechenbare Versorgungen bis zu limitiert kaulasttragenden Indikationen der Klasse II. Seine hervorragenden mechanischen Eigenschaften machen die Vorbehandlung und Konditionierung der Kavität sowie ein zusätzliches Coating überflüssig.
3M™ Ketac™ Universal Aplicap™: Ihre Vorteile
- Breites Indikationsspektrum
- Langzeitstabile, limitiert kaulasttragende Indikationen der Klasse I und II
- Kein Konditionieren der Kavität erforderlich
- Einschichttechnik ohne Limitation der Schichtstärke
- Angenehme Verarbeitungszeit bei geringer Klebrigkeit
- 6 Farben für gute Ästhetik
- Biokompatibel, fluoridspendend
- Ideal für die Kassenfüllung, da abrechenbar*
* Ketac Universal Füllungen sind nach den Gebührenziffern BEMA Nr. 13a bis 13d in Deutschland abrechenbar.